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Wohin wird sich mittelfristig der AKV entwickeln? Wird er ein
traditioneller Karnevalsverein sein oder wird sich der Schwerpunkt
auf die, so beschlossenen Veranstaltungs-GmbH, verlagern?
Die Veranstaltungs-GmbH ist aus verschiedenen Gründen, nicht zuletzt
auch aus zeitlichen Gründen, zunächst erst einmal vom Tisch und
muss neu diskutiert werden. Ich denke der AKV muss in Zukunft zwei
Bereiche bedienen. Zum einen muss er die große Aachener
karnevalistische Tradition die auf Freundschaft zwischen den
Vereinen begründet ist, stärken und stützen. Der AKV ist auch ein
Karnevalsverein wie andere Karnevalsvereine in der Stadt auch. Wir
haben immerhin 52. Dass diese etwas mehr zusammenrücken und
vielleicht auch gemeinsame Ideen entwickeln, dass wäre mein
karnevalistischer Wunsch. Dafür wird auch mein Vize, Boris Bongers,
mit sorgen.
Der zweite Bereich ist die Fernseh-Festsitzung. Viele Aachener
identifizieren sich mit dem AKV als Aachens traditionellem
Karnevalsverein. Es ist gut und richtig so. Darüber hinaus müssen
wir bei der Fernseh-Festsitzung an die vielen Zuschauer denken, die
außerhalb von Aachen zusehen. Um hier eine möglichst große Zahl an
Fernsehzuschauern zu erreichen – dass muss das Ziel sein – muss man
an diese Zuschauer denken und nach dem Motto verfahren: Der Wurm
muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Ich will damit sagen,
dass die Fernseh-Festsitzung von überregionaler Bedeutung für die
Stadt Aachen ist. Aus diesem Grund muss sie entsprechend medial
dargeboten werden. Wichtig ist dabei, die Tradition, die
Ordensverleihung, diesen kulturellen Traditionsorden in seiner Güte
zu bewahren und zu pflegen und das mit der „gebotenen Andacht“ und
dazu eine karnevalsistische Revue zu präsentieren, die mediengerecht
aufbereitet ist.
In der Vergangenheit hat der AKV eine Vielzahl von karnevalistischen
Veranstaltungen angeboten. Kürzlich wurde bekannt, dass Chartbreaker
und Magic Monday abgesagt wurden. Entwickelt der AKV ein neues
Veranstaltungskonzept?
Chartbreaker wurde gestoppt, weil die
Qualität der Beiträge nicht so war, wie wir dies erhofft hatten. Wir
sind auch nicht die Region Köln, wo man Gassenhauer produzieren
kann. Das ist leider nicht passiert. Über das eine oder andere Lied
hätte man nachdenken können, aber überwiegend war die Qualität nicht
so, dass man hätte sagen können, es lohnt sich Chartbreaker in
dieser Form zu machen. Wir überlegen eine andere Veranstaltung
aufzubauen, haben aber noch kein konkretes Ergebnis.
Die drei großen Aachener „A“s: ALRV ALEMANNIA AKV
Wo steht da der AKV, oder ist der Karnevalsverein eine andere Liga?
Ich finde es sehr schade, dass Alemannia
Aachen in die 2. Bundesliga abgestiegen ist. Ich denke, der Abstieg
war für alle Fans sehr schmerzhaft, emotional wie auch
wirtschaftlich für den Verein. Mein Herz hängt bekannterweise sehr
an der Alemannia. Der Aachen Laurensberger Rennverein hat in den
letzten Jahren mit Ihrem Präsidenten, Klaus Pavel, einfach einen
tollen Job gemacht, mit positiver Außenwirkung für die Stadt Aachen.
Der Aachen Laurensberger Rennverein (ALRV) hat einiges riskiert,
nicht nur wirtschaftlich und finanziell. Und dabei hat er alles
gewonnen. Der Sieg hat dann viele Väter. Der AKV braucht sich
hinter den anderen beiden Vereinen nicht zu verstecken. Im
Gegenteil: Es gelten die triple A’s. Viele Menschen in Deutschland
kennen die Festsitzung und finden sie gut, weil sie sich
unterscheidet von den rein karnevalistischen Sendungen aus Köln und
Mainz. Das ist nicht nur Karneval, das ist eine karnevalistische
Revue mit vielen Prominenten aus allen Gesellschaftsbereichen. Wir
sind hier sehr gut aufgestellt. Wir haben ein sehr gutes Produkt –
wenn ich das so sagen darf – und deshalb können wir in diesem
Bereich in der ersten Liga im Bereich Karneval mitspielen.
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