"karnevalinaachen.de"
fragte Horst Wollgarten:
Bist Du ein Karnevalsjeck von Geburt an?
Diese Frage habe ich fast erwartet. Wer sich nur eine Kappe
aufsetzt, eine rote Nase anmalt und Oche Alaaf ruft, denke ich, ist
noch längst kein Karnevalist. Das gehört mit Sicherheit dazu, aber
in erster Linie bin ich Mensch. Ein Mensch der am Leben Spass hat
und gerne offen mit anderen Menschen umgeht. Meine Devise ist,
möglichst gerne und oft zu lachen und insbesondere nach der
Philosophie Adenauer’s zu leben: Leben und Leben lassen!
Gibt es für Dich einen Lieblingsplatz im Karneval?
Mein Lieblingsplatz im Karneval war als Kind immer die Straße. Als
kleiner Junge habe ich am Straßenrand gestanden, die „Klümpchen“
geschnappt und mir die Wagen mit „de huech Heäre“ angeschaut. Mein
Kinder-Traum war es, einmal auf einem solchen Wagen zu sein. Mein
Lieblingsplatz war immer am Rosenmontagszug und mit zunehmendem
Alter dann der Fettdonnerstag auf der Straße.
Das absolute Lieblingslied im Karneval ist für Horst Wollgarten:
Da gibt es mehrere alte Gassenhauer, aber in erster Linie ist es
wohl „Vür sönd allemole Oecher Jonge!“
Seit wann bist Du Mitglied im Aachener Karnevalsverein 1859 e.V.
Seit 15 Jahren, seit 1992
Du hast Dich in verschiedenen Vereinen engagiert, warst
erfolgreicher Vorsitzender des Tennisclubs Blau-Weiß, bist Senator
der Prinzengarde und seit drei Monaten Präsident des AKV. Welche
Ziele hast Du als Präsident des AKV?
Nach vielen Gesprächen, die ich mit Mitgliedern aus dem AKV, mit den
Ehrenpräsidenten aber auch mit dem Oberbürgermeister geführt habe,
habe ich letztlich die mir angetragene Aufgabe Präsident dieses
Tradionsvereins zu werden, angenommen und ich sehe darin auch eine
zielorientierte Herausforderung. Andernfalls muss ich ebenfalls
gestehen, dass es bei der Bedeutung dieses Vereins keine leichte
Aufgabe ist. Der AKV schaut im Jahr 2009 auf 150 Jahre Tradition
zurück. Seit 57 Jahren verleiht der AKV den Orden „Wider den
tierischen Ernst“. Diese Ordens-Tradition hat kein anderer
Karnevalsverein, weder regional, noch in Köln, noch in Mainz. Die
Ordensverleihung ist ein kulturelles Ereignis, das jährlich
nachgefragt wird. Natürlich ist und wird es immer problematischer
jedes Jahr einen würdigen Ordensritter zu finden. In der
Vergangenheit waren es überwiegend Politiker, hin und wieder ein
Unternehmer. Mein Ziel ist es, diesen Traditionsverein so
aufzustellen, dass er auch in Zukunft den hohen Ansprüchen, die man
an ihn stellt, gerecht wird. Nicht zuletzt auch in der Medienwelt.
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