Sie sind
Vizepräsident des Vereins. Wäre es falsch wenn man Sie als den
„Macher“ des AKV bezeichnet?
Das ist völlig falsch! Dieser Elferat ist gekennzeichnet durch, wie
man neu-deutsch sagt „Team-Ansatz“. Wir sind ein Team und das heißt,
wir sind eine Gruppe von Menschen mit den unterschiedlichsten
Charakteren, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, mit den
unterschiedlichsten Begabungen.
In diesem Team hat jeder hat seine Rolle. Was die
Aufgabenverteilung z.B. des Präsidenten und Vizes betrifft, ist
Dieter Bischoff als Präsident eher der Außenminister und ich
verstehe mich eher als der Innenminister. Ich bemühe mich, die Fäden
im Inneren zusammenzuhalten.
Es gibt im Team keinen Macher. Durch den Teamansatz ist die
Kreativität wesentlich größer. Wenn alles auf den Schultern eines
Einzelnen ruht, dann kann dieser so kreativ sein wie er will, am
Ende endet er in „geistiger Inzucht“ auf hohem Niveau.
Macher ist also falsch, Koordinator oder Moderator ist schon
richtiger. Ich bin nichts ohne die Mannschaft, arbeite gerne hinter
der Kulisse und bin zufrieden, wenn alles klappt.
Die
Festsitzung des AKV, vom Fernsehen übertragen, hat den Aachener
Karnevalsverein weit über die Grenzen der Stadt bekannt gemacht. Die
Vorbereitung erfordert ein hohes Maß an Professionalität. Bleibt da
der Karneval ein wenig auf der Strecke?
Für den AKV trifft diese Herausforderung besonders zu. Die
Gratwanderung zwischen traditionellem lokalen Karneval und
bundesrepublikanischen TV-Event – denke ich - haben wir bisher ganz
gut gelöst. Für mich persönlich gibt es eigentlich kein besonderes
Problem. Ich komme aus dem Ehrenhut und habe schon immer gewusst,
dass Karneval auch Arbeit und Disziplin bedeutet.
Der Verein selbst versucht aus dieser Gradwanderung heraus zu
kommen, indem er den sogenannten wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb
von den „ideellen“ Karnevalsaktivitäten abtrennt.
Wir werden uns aufspalten in eine sog. Veranstaltungs-GmbH, die den
größten Teil der Veranstaltungen durchführt und in eine
„Kern-Karnevalsgesellschaft“ AKV, die gemeinnützig ist und die dann
die Zeit hat, jenseits der Notwendigkeit eines operativen Geschäfts
sich mehr auf die karnevalistischen und kreativen Aspekte zu
konzentrieren.
Für uns alle gilt, es muss auch Spaß machen. Erfolg hat auch etwas
mit Spaß zu tun, und wir haben jetzt zwei Jahre Erfolg und Spaß
gehabt.
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