Erstmals trat 1936 in der Prinzengarde eine Marie in Erscheinung. Es war eine „männliche Marie“. Wieso nicht gleich eine echte Tanzmarie?
Das ist richtig. Aus Gründen der Sittsamkeit wurde diese Marie von einem Mann dargestellt – Karl-Heinz Schmidt. Er hat dann 1978 für diese und andere Verdienste um den Verein den 1. Ferdi Franchi Gedächtnis-Orden erhalten.

Wann trat denn erstmals eine „echte“ Marie auf?
Am 17. Februar 1938 trat die erste weibliche Marie auf – Karin Symons, geb. Kurth und tanzte mit der damaligen ersten Marie, Karl-Heinz Schmidt, als ihrem Tanzoffizier bis 1939.  Ebenfalls Tanzoffizier war K.-H. Schmidt für die dritte weibliche Marie, Resi Goffart, geb. Radermacher und das bis 1954.

Während des Krieges fanden keine Karnevalsveranstaltungen statt. Wann fing denn nach dem Krieg der Karneval wieder an.
Ab1947 ging das Karnevalstreiben mit dem Prinzen Karneval wieder los. Die Garde stellt die Prinzenbegleitung. 1950 hatte die Garde dann die erste eigene Sitzung und 1951 den ersten Ball.

Der rot-goldene Verdienstorden in 3 Stufen wird 1960 eingeführt. Wer bekommt diesen Orden?

1960 wird dieser Verdienstorden in drei Stufen vom Präsidenten Toni de Bernardi und vom damaligen Kommandanten Jöfi Derichs eingeführt. Ursprünglich bestimmt der Kommandant alleine, ohne jemandem Rechenschaft darüber zu geben, wem ein Verdienstorden verliehen werden sollte. Im jetzigen Vorstand wird gemeinsam über die Vergabe der Verdienstorden entschieden. Bei der Vergabe des Ordens spielen Engagement und besondere Verdienste um den Verein eine vorwiegende Rolle.

Danny Goffart, Du wurdest 1967 Kommandant.
Die schlimmsten Zeiten waren vorbei, die Garde war in Köln, Bonn und Salzburg beim internationalen Narrenkongress. 1964, als Toni De Bernardi krank war und Jöfi Derichs wegen eines Sterbefalls ausschied, war ich schon einmal eingesprungen.
Wir haben dann den Ablauf der Sitzungen etwas verändert. Bis dahin waren Rede und Gegenrede und das Austauschen kleiner Präsente üblich. Die Sitzungen zogen sich in die Länge. Dies habe ich dann etwas gestrafft und wir hatten dann von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr eine kurzweilige Sitzung. Das wurde damals in der Presse auch lobend erwähnt. In einem nächsten Schritt sind wir auch davon abgerückt die elf Personen auf der Bühne zu platzieren. Wir haben das etwas aufgelockert. Auch traten bei uns Gesellschaften aus Köln und Düsseldorf auf. Wir begleiteten den Prinzen zu anderen Gesellschaften.

Bei dem Namen Goffart fällt dem informierten Zeitgenossen auch der Name Resi Goffart ein, die damals aber noch unter dem Namen Radermacher auftrat! Wann waren Sie der Garde „bestes Stück“?
In der Session 1949/1951 und zuletzt 1954. Ich war dritte weibliche Marie und habe mich immer sehr wohl gefühlt in der Prinzengarde, wurde gut behandelt und umsorgt.


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