Paul Goßen
Jahrgang 1932, verheiratet, 2 Kinder, 2 Enkel, Aachener

 

 

 

Über 40 Jahren organisierte Paul Goßen den Rosenmontagszug in Aachen. Als langjähriges Mitglied der Prinzengarde, der KG Öcher Duemjroefe und als ehemaliges Mitglied des erweiterten Vorstands des Ausschuss Aachener Karneval, berichtet er über seine Erfahrungen im Karneval.

 

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Wir fragten Paul Goßen:

Wann hattest Du zum ersten Mal Kontakt mit dem Aachener Karneval?

„Das war 1948. Da bin ich noch unter Ferdi Franchi in die Prinzengarde eingetreten. Und 1956 hat meine jetzige Frau in der Prinzengarde getanzt. Wir hatten uns dort dann wieder getroffen und jetzt ist sie meine Frau.“

 

Als Mitglied des Vorstandes des Ausschuss Aachener Karneval warst Du lange Zeit für die Organisation des Rosenmontagszuges zuständig. Welche Aufgaben hat der Organisator?

„Ich war seit 1977 bis dieses Jahr alleine verantwortlich. Davor war ich 11 Jahre unter Willi Braf stellvertretender Zugleiter. Als Zugleiter stellt man zuerst einmal im September eines jeden Jahres beim Ordnungsamt den Antrag für den Rosenmontagszug. Früher musste man jede Behörde ansprechen, um die Genehmigung zu erhalten: Ordnungsamt, ASEAG, Feuerwehr, Sanitätsdienst, Polizei und und und. Heute geht es schneller und einfacher. Dann schrieb ich im November die Karnevalsvereine und später die Privatgruppen an, und bat sie um ihre Zugmeldung. In meinem Team arbeiten wir zu dritt. Es müssen ja schließlich auch 80 Zugbegleiter organisiert werden, die von den Karnevalsvereinen gestellt werden.“

 

Was ist der größte Feind des Karnevalszugs aus der Sicht des Zugleiters. Wo hat man im Vorfeld die größte Sorge?

„Ja, am liebsten habe ich ein durchwachsendes Wetter: nicht zu kalt und nicht zu warm. Dann geht der Zug ohne nennenswerte Stockungen durch unsere Stadt.“

 

Du bist auch Chef des Wagendepots. Seit wann gibt es das Depot, und wie viele Karnevalswagen sind dort geparkt?

„Die Wagenhalle gibt es seit 1982 - allerdings zuerst nur der obere Trakt des alten ASEAG-Depots. 81 Wagen stehen dort. In der Halle werden sie auch von den jeweiligen Vereine für das kommende Jahr gepflegt.“

 

Wagen oder Fußgruppe - was ist im Aachener Karnevalszug angesagt?

„Der Zug hat 150 Gruppen. Bei einer Zuglänge von dreieinhalb Kilometer und einer Strecke von viereinhalb Kilometer empfehle ich den meisten Privatgruppen zu Fuß zu gehen. Die Bürde des Wagens ist zu groß. Es müssen die Bauvorschriften eingehalten werden, und der TÜV nimmt ja auch die Wagen ab. Der Arbeitssaufwand ist enorm. Die Fußgruppen sind näher am Publikum und bekommen sehr viel Spaß.“


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