------------------------------------------------------------------------------------------------
Wir fragten Paul Goßen:
Wann hattest Du
zum ersten Mal Kontakt mit dem Aachener Karneval?
„Das war 1948. Da bin ich noch unter Ferdi Franchi in die
Prinzengarde eingetreten. Und 1956 hat meine jetzige Frau in der
Prinzengarde getanzt. Wir hatten uns dort dann wieder getroffen und
jetzt ist sie meine Frau.“
Als Mitglied des
Vorstandes des Ausschuss Aachener Karneval warst Du lange Zeit für
die Organisation des Rosenmontagszuges zuständig. Welche Aufgaben
hat der Organisator?
„Ich war seit 1977 bis dieses Jahr alleine verantwortlich.
Davor war ich 11 Jahre unter Willi Braf stellvertretender Zugleiter.
Als Zugleiter stellt man zuerst einmal im September eines jeden
Jahres beim Ordnungsamt den Antrag für den Rosenmontagszug. Früher
musste man jede Behörde ansprechen, um die Genehmigung zu erhalten:
Ordnungsamt, ASEAG, Feuerwehr, Sanitätsdienst, Polizei und und und.
Heute geht es schneller und einfacher. Dann schrieb ich im November
die Karnevalsvereine und später die Privatgruppen an, und bat sie um
ihre Zugmeldung. In meinem Team arbeiten wir zu dritt. Es müssen ja
schließlich auch 80 Zugbegleiter organisiert werden, die von den
Karnevalsvereinen gestellt werden.“
Was ist der
größte Feind des Karnevalszugs aus der Sicht des Zugleiters. Wo hat
man im Vorfeld die größte Sorge?
„Ja, am liebsten habe ich ein durchwachsendes Wetter: nicht
zu kalt und nicht zu warm. Dann geht der Zug ohne nennenswerte
Stockungen durch unsere Stadt.“
Du bist auch Chef
des Wagendepots. Seit wann gibt es das Depot, und wie viele
Karnevalswagen sind dort geparkt?
„Die Wagenhalle gibt es seit 1982 - allerdings zuerst nur
der obere Trakt des alten ASEAG-Depots. 81 Wagen stehen dort. In der
Halle werden sie auch von den jeweiligen Vereine für das kommende
Jahr gepflegt.“
Wagen oder
Fußgruppe - was ist im Aachener Karnevalszug angesagt?
„Der Zug hat 150 Gruppen. Bei einer Zuglänge von dreieinhalb
Kilometer und einer Strecke von viereinhalb Kilometer empfehle ich
den meisten Privatgruppen zu Fuß zu gehen. Die Bürde des Wagens ist
zu groß. Es müssen die Bauvorschriften eingehalten werden, und der
TÜV nimmt ja auch die Wagen ab. Der Arbeitssaufwand ist enorm. Die
Fußgruppen sind näher am Publikum und bekommen sehr viel Spaß.“
weiter |