‚Karneval ohne
Musik’ ist nicht vorstellbar. Wo kommt die ganze Musik im Zug her?
„Zuerst einmal engagierten wir in Absprache mit unserem
ehemaligen Musikberater Leo Heutz etwa 26 Musikkapellen aus
Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die im regelmäßigen
Abstand den Zug begleiten. Und dann kommen noch die jeweiligen
Musikanlagen auf den Wagen und am Wegesrand hinzu. Meine Idee war es
ja auch schon vor Jahren, die Musikkapellen nicht im Zug mitgehen zu
lassen, sondern am Wegesrand zu postieren. Dann wäre die gesamte
Zugstrecke im Abstand von etwa hundert Metern beschallt.“
Was kostet die
Teilnahme am Rosenmontagszug?
„Die Karnevalsvereine, die dem Ausschuss Aachener Karneval
angeschlossen sind, zahlen über den Zuggroschen ihre Teilnahme. Der
Zuggroschen wird mit jeder Eintrittskarte erhoben. Andere Teilnehmer
am Rosenmontagszug müssen derzeit acht Euro pro Person für
Versicherungen bezahlen.“
Früher sah man am
Wegesrand des Zuges Beamte der Polizei. In der jüngsten Zeit nicht
mehr. Warum?
„In den letzten Jahren standen noch so genannte
Eingreiftrupps der Polizei im Hintergrund. Ich bedauere es, dass die
Polizei nicht mehr dabei ist. Es ist immer etwas Abschreckung dabei,
wenn Polizisten am Zugweg stehen.“
Dein besonderes
Anliegen war es, dass der Prinzenwagen nicht am Kaiserplatz steht
und der Prinz dort den Rosenmontagszug abnimmt. Warum?
„Am Kaiserplatz stört der Wagen nur. Wir bekommen den Zug
nicht richtig in Gang, wenn alle Vereine am Prinzenwagen stehen
bleiben und dem Prinzen ihre Aufwartung machen. Der Prinz fährt ja
zuerst am Anfang des Zuges. Und ehe er sich dann am Kaiserplatz
einrangiert hat, ist die Spitze des Zuges schon weg. Dann entsteht
schon am Anfang eine große Lücke. Wenn sich später der Prinzenwagen
wieder dem Zugwurm anschließen soll, dauert es auch etwas, und es
entsteht wieder eine Lücke. Jetzt steht ja der Prinzenwagen am
Heroldhaus in der Wilhelmstraße. Da ist er schon besser aufgehoben.“
Hat sich der
Rosenmontagszug im Laufe der Zeit verändert?
„Früher, als der Zug noch bis Anfang der 60er Jahre ab
Bendplatz ging, fuhr der Prinzenwagen vorne, pausierte am Markt, und
dort ging der ganze Zug am Prinz vorbei. In den letzten Jahren hat
sich der Zug zum Positiven entwickelt. Die Gruppen sind aufwendiger
geworden. Die Vereine tun auch was dafür. Und die Schrottautos sind
zum Glück weg.“
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