Manni Hammers

Jahrgang 1957, Architekt, Familie, 1 Kind,

Aachener, Kabarettist  und neben Rudi Zins

Sitzungspräsident der Aachener Strunxsitzungen

 

 

Seit 1978 macht Manni (Manfred) Hammers Kaberett in Aachen. Er fing bei den „Fleddermäusen“ an, gründetet den Theaterverein „Akut“, managte den „Gaudimax im Audimax“. So wuchs er in die Szene herein. Als 1990 die Idee des alternativen Karnevals in Aachen aufkam, war er mit an erster Front und führt heute noch - neben Rudi Zins - als Sitzungspräsident durch die Strunxsitzungen in der „Kappertz-Hölle“.

 

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Wir fragten Manni Hammers:

Wann und in welchem Zusammenhang hatten Sie zum ersten Mal Kontakt mit dem Aachener Karneval?

Mein Vater ist Aachener, meine Mutter zwar nicht - und so bin ich natürlich von Kindesbeinen an dem Karneval verbunden. Wir sind von klein bei den Karnevalszügen auf am Straßenrand gewesen. Karneval ist für mich immer ein Fest, wo was los ist. Ich bin kein „Vereinskarnevalist“, das hängt auch damit zusammen, dass meine Eltern dies auch nicht waren.

 

Wo liegen für Sie die Hauptunterschiede zwischen dem  „traditionellen“ und dem  „alternativen“ Karneval?

Zu der Zeit, als wir den Strunxkarneval 1991/1992 gründeten, waren die Unterschiede schon krasser. Heute hat sich schon einigen wieder getan. Im alternativen Karneval haben wir die „Starre“ und die dogmatischen Formen aufgebrochen, wobei der traditionelle Karneval doch noch an gewisse Regeln gebunden ist: Einmarsch, Elferrat, Ordensritualien und Ehrungen. Und wenn ich mal einen im traditionellen Karneval vergessen habe, zu ehren, ist ja wohl der Teufel los. Leider verzweifelt der traditionelle Karneval an den starren Wortbeiträgen, die als Büttenrede auf der Bühne dargeboten werden. Ich finde es armselig, wenn Büttenredner nichts anderes machen, als etliche Witze auch Witzbücher aneinanderreihen - ohne Geschichte, ohne Dramaturgie.

 

Gab es für Sie ein Schlüsselerlebnis, was Sie veranlasste, über andere Formen des Karnevals nachzudenken?

Als sich der Strunxkarneval gründen wollte, ging am 15. Juli 1991 ein Rundbrief in die Aachener Kleinkunstszene. Hier wurde abgefragt, wer Lust hatte, beim Karneval mitzuwirken. Das fand ich interessant. Wir hatten dann eine Vision, und setzten uns zusammen. Keiner von uns wusste zu diesem Zeitpunkt, was am Ende rauskommt. Rudi Zins und ich haben lange überlegt, ob wir in die Rollen der Sitzungspräsidenten schlüpfen wollten, weil wir ja noch nicht wussten, wofür wir später den Kopf hinhalten werden. Das war eine große Sorge.


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