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Wir fragten Heinz-Ludwig Kloeser:
Wann hattest
Du zum ersten Mal Kontakt mit dem Aachener Karneval?
„Noch bevor Horst Hermanns Prinz Karneval von Bad Aachen wurde, war
er Mitte der 70er Jahre mit mir auf der gleichen Dienststelle. Er
war damals schon aktiver Gardist der Prinzengarde. Er käbbelte sich
gerne mit unserem Dienststellenleiter, der bei den Öcher Duemjrofe
war. Horst gängelte ihn immer damit, dass der Dienststellenleiter ja
nie in die Garde aufgenommen werden würde: „Den Heinz-Ludwig würden
wir sofort aufnehmen!“ Sofort habe ich den Mitgliedsantrag für die
Prinzengarde unterschrieben.“
Wie kam es
dazu, dass Du Hofmarschall wurdest?
„Der Aachener Karnevalsverein (AKV) brauchte während einer
Ausnahmesituation einen neuen Hofmarschall. Der Elferrat dachte an
mich. So überzeugte mich der damalige AKV-Geschäftsführer, Christian
Mourad, ich sei der richtige Mann.“
Welche
Aufgaben hat ein Hofmarschall seiner Tollität?
„Die Aufgaben kann man gar nicht konkretisieren. Eigentlich hat der
Hofmarschall die Aufgabe, den Prinzen durch die Session zu führen
und das Bindeglied zwischen AKV und Prinz zu sein. Er soll auch
darauf achten, dass die Auftritte funktionieren. Im Vorfeld erstellt
er den engen Auftrittsplan für die Session. Das können bis zu 350
Termine sein. Manch ein Termin kommt sehr kurzfristig, also noch
nach der Proklamation! Die Terminplanung nimmt die meiste Arbeit
ein. Es ist ein ewiges Herumtelefonieren. In meiner Amtszeit sind
auch viele Termine dazu gekommen. So sorgte ich dafür, dass der
Prinz beispielsweise auch im Düsseldorfer Landtag und beim
Europaparlament auftritt. Der Hofmarschall trifft sich schon ab
April/Mai mit dem neuen Prinz und seinem Hofstaat, um die Session
mit ihnen vorzubereiten. Das ist sehr aufwendig. Er kontrolliert auch am
Karnevalssonntag das zugige Beladen des Prinzenwagens mit dem Wurfmaterial. Und dann kommen die kleinen Aufgaben hinzu:
Sondergenehmigung für den Fuhrpark zu beantragen oder
Streitschlichter zu sein, wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappt. Es
kam auch schon vor, dass Fotokopien am Rosenmontag zu machen waren,
was zu diesem Zeitpunkt nicht leicht ist.“
Als
Hofmarschall Seiner Tollität bist Du ständig an der Seite des
Prinzen. Bis zu 350 Termine in einer Session und dann noch die
Terminkoordination und die Vorbereitung mit Prinz und Hofstaat im
Vorfeld. Wie vereinbartest Du den enormen Zeitaufwand mit Deiner
Familie und Deinen weiteren Hobbies?
„Man muss sich der Sache mit Leib und Seele verschreiben. Es bleibt
wenig Zeit für andere Dinge. Ich plante darauf hin auch meinen
Urlaub. Man muss ja immer zur Verfügung stehen. Ich hatte meine
Freizeit auf mein Ehrenamt abgestimmt.“
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