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Wir fragten Jürgen Brammertz:
In welcher
Tradition steht die Stadtgarde Oecher Penn. Waren die Penn-Soldaten
früher die Stadtsoldaten?
„Es war so: Zur Zeit von Napoleon (Anfang des 19. Jahrhunderts)
hielten die Uniformen, die wir heute tragen, Einzug ins Rheinland.
Die französischen Stadtsoldaten trugen rot, blau und weiß und
trieben auch in Aachen ihr Unwesen. Sie haben vom Marschiertor aus
die Burtscheider, die immer wieder von der Burtscheider Brücke die
Stadt Aachen angriffen, abgewimmelt. Die Franzosen galten in dieser
Zeit als Besatzungsmacht und waren daher bei den Aachenern nicht
beliebt. Und die Gründungsväter der Oecher Penn - meist Mitglieder
des Männergesangvereins Concordia - einigten sich im Gründungsjahr
1857 als Persiflage der Franzosen auf die traditionellen Uniformen
ihrer Stadtsoldaten. Auch unsere Ränge innerhalb der Penn sind
französisch, sie sind nicht mit den Militärrängen in Deutschland zu
verwechseln.“
Woher stammt
der Name Penn-Soldaten?
In Friedenszeiten nannte man die französischen Krieger Pennsoldaten.
Sie erhielten im Frieden keinen oder einen verminderten Wehrsold.
Die Soldaten verdienten sich dann mit Schusterarbeiten ihr Geld.
Damals wurden mit kleinen Holzkeilen die Schuhsohlen an den Schuhen
befestigt. Die Holzkeile hießen Penn und die Soldaten dann
Pennsoldaten.“
Wie feiert die
Oecher Penn ihr 150jähriges Jubiläum?
„Wir haben uns vor etwa drei Jahren in der Kommandantur Gedanken
gemacht, wie unser Jubiläumsjahr 2007 aussehen könnte. Wir fuhren
auf Klausurtagung nach Biersdorf bei Bitburg und hatten anschließend
viele gute Ideen zum 150jährigen. Es kamen so viele Ideen zusammen,
dass wir damit drei Jubiläen feiern können. Nach unseren Fragen,
welche Ideen finanziell verwirklicht werden könnten, welche
Veranstaltung ankommt und ob wir es überhaupt stemmen können, sind
gute Vorschläge übrig geblieben. Da wir in der Kommandantur eine
gute Mischung zwischen jung und alt haben, wurden vor Monaten die
richtigen Ideen zur Verwirklichung vorangetrieben. Georg Cosler
zeichnet sich verantwortlich für die Umsetzung unserer
Jubiläumsveranstaltungen. Ich möchte hier und heute noch nicht die
ganze Katze aus dem Sack lassen. Mitte August wollen wir auf einer
Pressekonferenz unsere Aktionen im Jubiläumsjahr vorstellen. Doch
soviel ist schon mal verraten: Offizieller Start unseres
Jubiläumsjahres ist der 11. November 2006. Wir organisieren unter
anderem am 11. Februar 2007 unser Highlight, eine Truppenparade für
Karnevalsvereine in historischen Uniformen aus Deutschland und aus
dem benachbarten Ausland. Die Parade wird an unserem Domizil, das
Marschiertor, starten und endet auf dem Katschhof. Wir erwarten 1500
bis 2000 Teilnehmer.“
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