Erich Schallock

Jahrgang 1953, in Stolberg geboren,
verheiratet, ein Kind,

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Ist in Ihren Augen der Karneval noch zeitgemäß?

Ich denke ja. Also Karneval ist ein Thema für sich, denn es werden ja meistens nur Karnevalisten angesprochen, die auch weiterhin den Karneval als Hobby betreiben. Es ist in der heutigen Zeit schwierig, den Karneval so umzusetzen, wie er bei uns in jungen Jahren gewesen ist. Vielleicht verlangen die Leute immer mehr von Karneval, und denken dann, es müsse alles größer, besser, und bombastischer werden.

 

Wie sehen Sie die Zukunft des Karnevals in Aachen?

Noch sehe ich sie positiv. Etliche Jecke sind noch unterwegs, viele Karnevalsvereine greifen langsam wieder auf die Kinder als Nachwuchs zurück und bauen sie in ihr Programm ein. Sie bringen den Karneval wieder nach oben.

 

Kann man Karneval auch in traurigen Zeiten feiern?

Ja, das kann man heutzutage verantworten. Der Karneval vereint ja viele Leute, auch in Leid und Freude. So kann man auch Leid und Karneval gut zusammenpacken. Traurige Zeiten gehören zum Leben und somit auch zum Karneval.

 

Wie lässt sich der karnevalistische Frohsinn in den Alltag übertragen?

Das ist bei jedem anders. Ich brauche nur schöne Lieder zu hören, dann ist der karnevalistische Alltag bei mir da. Es gibt ja Lieder, die sich nicht unbedingt auf Karneval beziehen, sondern die auch sonst einen schönen Rhythmus haben. Und darauf kann ich toll tanzen und Freude vermittelt. Viele wundern sich, wenn ich den Weihnachtsbaum schmücke und dabei Karnevalslieder höre.

 

Wie definieren Sie „Karneval“?

Zu Karneval habe ich Spaß und Freude. Die Leute, die gerne Randale möchten und sich nur betrinken, sollten sich eigentlich vom Karneval fernhalten. Karneval soll eine Zeit sein, wo man Freude hat, wo man mit Mitmenschen enger zusammenrücken kann. Man muss Freude und den karnevalistischen Frohsinn haben.

 
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