Ist in Ihren
Augen der Karneval noch zeitgemäß?
Ich denke ja. Also Karneval ist ein Thema für sich, denn es werden
ja meistens nur Karnevalisten angesprochen, die auch weiterhin den
Karneval als Hobby betreiben. Es ist in der heutigen Zeit schwierig,
den Karneval so umzusetzen, wie er bei uns in jungen Jahren gewesen
ist. Vielleicht verlangen die Leute immer mehr von Karneval, und
denken dann, es müsse alles größer, besser, und bombastischer
werden.
Wie sehen Sie
die Zukunft des Karnevals in Aachen?
Noch sehe ich sie positiv. Etliche Jecke sind noch unterwegs, viele
Karnevalsvereine greifen langsam wieder auf die Kinder als Nachwuchs
zurück und bauen sie in ihr Programm ein. Sie bringen den Karneval
wieder nach oben.
Kann man
Karneval auch in traurigen Zeiten feiern?
Ja, das kann man heutzutage verantworten. Der Karneval vereint ja
viele Leute, auch in Leid und Freude. So kann man auch Leid und
Karneval gut zusammenpacken. Traurige Zeiten gehören zum Leben und
somit auch zum Karneval.
Wie lässt sich
der karnevalistische Frohsinn in den Alltag übertragen?
Das ist bei jedem anders. Ich brauche nur schöne Lieder zu hören,
dann ist der karnevalistische Alltag bei mir da. Es gibt ja Lieder,
die sich nicht unbedingt auf Karneval beziehen, sondern die auch
sonst einen schönen Rhythmus haben. Und darauf kann ich toll tanzen
und Freude vermittelt. Viele wundern sich, wenn ich den
Weihnachtsbaum schmücke und dabei Karnevalslieder höre.
Wie definieren
Sie „Karneval“?
Zu Karneval habe ich Spaß und Freude. Die Leute, die gerne Randale
möchten und sich nur betrinken, sollten sich eigentlich vom Karneval
fernhalten. Karneval soll eine Zeit sein, wo man Freude hat, wo man
mit Mitmenschen enger zusammenrücken kann. Man muss Freude und den
karnevalistischen Frohsinn haben.
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