Jürgen Beckers (Pseudonym: Jürgen B. Hausmann)
 

Jahrgang 1964, in Bardenberg geboren, verheiratet,

Studienrat, Fächer: Latein, Griechisch und Geschichte

Karnevalsprinz in Alsdorf 2003

Karnevalist und Kabarettist


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Jürgen B. Hausmann hat auch die Tagesschau in seinem Repertoire. Gibt es auch einen Schwerpunkt im Bereich des politischen Kabaretts?

 

Ich bin ein sehr politisch interessierter Mensch und habe auch mal ein halbes Jahr im Kreistag gesessen. Damals war ich gerade am Anfang meiner Lehrerzeit und stellte dann sehr schnell fest, dass beides wohl nicht geht. Und es ist was anderes, sich für Politik zu interessieren, als Politik zu machen.
Ich bin mir nicht sicher, ob politisches Kabarett und Karneval sich so vereinbaren lässt.
In Deutschland ist das Schubladendenken weit verbreitet. Ich bin zurzeit daher eher im Karneval verortet.

 

 

Über den Musikus Harald Claßen sagst Du: „ D`r harry kommt dich mit de Töne so weit entjejen, dat de se treffen muss!“

 

Ja, der Harry ist Heilig-Geist-Schüler wie ich und wir haben uns über einen gemeinsamen Bekannten kennen gelernt. Als ich 1999 mit Kabarett anfing brauchte ich einen Musiker, da bin ich mit dr janze Pröll nach dr Harry jefahren und hab em jefracht, wie machen wir dat jetzt? Und Harry hat die seltene Gabe, die Dinge so auf die Person zuzuschreiben, dass es funktioniert.

Durch ihn singe  ich auch heute deutlich besser.

 

 

 

Hausmann-Programme sind nichts für:

Krenteköttel, Kniesköpp, Wöedverdriener, tuppese, Tünnese, Drüüje, Trappejesechter!

An wen wendet sich Jürgen Beckers mit welcher Botschaft?

 

An den ganz normalen Menschen mit der Botschaft „über sich selbst zu lachen“. Bei mir sollen die Menschen Lachen. Der Saal darf nicht nur toben, er soll toben!

 

 

Wie feierst du Karneval?

 

Nicht mehr. Dazu bleibt keine Zeit. Seit meinem Durchbruch in Aachen und in Köln habe ich zahlreiche Auftritte. Allenfalls wenn ich an einem Tag frei habe, schaue ich mir zu Hause eine Karnevalssendung an. In der kommenden Session wir die Zeit noch knapper.

 

 

Wenn Du etwas im Karneval ändern könntest, was würdest du ändern.

 

Ich würde empfehlen, Karneval im engsten Umfeld, zu Hause, in der Kneipe oder in der Pfarre zu feiern. Hier hat der Karneval seine Wurzeln.
Mir sind auch die Sitzungen zu sehr von Musik dominiert. Die Leute sehnen sich nach Büttenreden!
Was mir auch nicht gefällt, ist, dass Jugendliche oft denken, Karneval sei ein Grund sich mit Alkohol voll laufen zu lassen.

 

Hat Karneval noch Zukunft?

 

Man muss mit Karneval unten ansetzen. Man muss in den Schulen anfangen. In Köln macht man das schon. Ich glaube, Jugendliche können auch Sitzungspublikum sein. Man muss ihnen das dann auch vorleben und das Programm auf diese Zielgruppe zuschneiden. Wenn du etwas bringt, was sie interessiert und worüber sie lachen können, kannst du sie auch begeistern.


Wir trafen Jürgen Beckers bei van den Daele , im Traditionshaus "Alt Aachener Kaffeestuben".