Jürgen Brammertz
 

Jahrgang 1977, verheiratet, eine Tochter

Sparkassenbetriebswirt und

Kommandant der Stadtgarde Oecher Penn

sowie Vorstandsmitglied des Ausschuss Aachener Karnevals
 

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Nun interessiert uns auch der Mensch „Jürgen Brammertz“: Nach der letzten Session wurdest Du zum Kommandanten der Oecher Penn gewählt. Wie wird man „Chef“? Und wie hast Du Dich auf das Ehrenamt vorbereitet? Hast Du ein Traînée-Programm genossen?

„Es gibt kein Rezept, wie man Kommandant wird. Das Ziel, einmal Penn-Chef zu werden, habe ich nie verfolgt. Ich bin seit 1995 Mitglied der Penn, man kann ja erst mit 18 Jahren offizielles Mitglied werden. Man muss schon viel Herzblut für den Verein mitbringen, um sich für den hohen Posten zu interessieren. Während meiner bisherigen Mitgliedschaft habe ich verschiedene Positionen durchlaufen, die aber nicht den Kommandanten-Posten in Aussicht stellte.“

 

In Aachen hörte man schon seit drei Jahren, dass Dein Vorgänger, Winfried Wüst, aufhören wollte. Also hast Du Dich mindestens seit drei Jahren auf den Posten vorbereitet, oder?

„Ja das stimmt. Vor drei Jahren kam von Winfried der Wunsch, dass ich ihn in seinem Amt beerbe. Es folgten unzählige Gespräche. Anfänglich wollte ich nicht auf diesem Posten hin arbeiten. Ihr wisst ja, dass ich seit kurzem verheiratet bin und auch schon Nachwuchs habe. Doch vor drei Jahren sah nicht danach aus, dass ich in absehbarer Zeit in einen anderen Familienstand (Frau, Kind, Hund) wechseln werde. Anfänglich wollte ich mir mit dem Penn-Amt nicht den Hals zuschnüren. Damals passte es also nicht in meine Lebensphase hinein. Hätte ich eine Anti-Karnevalistin kennen gelernt, hätte ich mich sicherlich nicht zur Wahl als Penn-Kommandant gestellt. Meine Frau Sandra unterstützt mich in jeder Hinsicht. Sie steht völlig hinter mir und meinem Ehrenamt. Vor drei Jahren begann schon so eine Art „Traînée-Programm“ in der Penn. Und ich genoss die Unterstützung der anderen Kommandantur-Mitglieder, die mit mir weiterhin in der Kommandantur arbeiten.“

 

Vor zwei Monten wurdest Du in den Vorstand des Ausschuss Aachener Karnevals (AAK) gewählt. Deine Vorgänger im Kommandanten-Amt, Winfried Wüst und Joseph Dick, waren ja auch Mitglieder im AAK. Hat die Oecher Penn ein gewachsenes Recht auf einen Platz im AAK-Vorstand?

„Die Oecher Penn stellt den Anspruch im AAK vertreten zu sein. Wir wollen über unsere Vereinsgeschicke hinaus Einfluss auf den Aachener Karneval nehmen. Wir können für den Aachener Karneval mehr erreichen, wenn wir uns in einem Dachverband die Frage stellen: ‚Wo können wir mit anderen Vereinen mehr erreichen, als für uns alleine?’ Mein Ziel als Beisitzer ist es, mit einem vernünftigen Augenmaß neue Veranstaltungen in Aachen zu etablieren und bestehende Veranstaltung für die Aachener Bevölkerung interessanter zu gestalten. Wir haben auch dieses Jahr eine historisch Chance: der Auftakt am 11.11. fällt auf einen Samstag und kommendes Jahr auch auf einen arbeitsfreien Tag. Wenn wir uns nicht zu blöd anstellen, schaffen wir es, Menschen zu bewegen, die sich auch, wenn der 11.11. auf einen Montag fällt, Urlaub nehmen, und mit uns eine ganz tolle Eröffnungsveranstaltung zu feiern. Ich sehe meine Mitgliedschaft im AAK-Vorstand als Übernahme von Verantwortung. Ich tue das im Interesse, der Oecher, der Penn und auch im eigenen Interesse sehr gerne.“

 

Wir trafen Jürgen Brammertz bei van den Daele , im Traditionshaus "Alt Aachener Kaffeestuben".