Dirk Courté

Prinz Karneval 1997
feiert in diesem Jahrsein 11. Prinzenjubiläum
 

 

 

 

Wir fragten Dirk Courte:

Was macht das Amt des Prinz Karneval von Bad Aachen erstrebenswert?

Als ich damals gefragt wurde, ob ich das Prinzenamt übernehmen möchte, habe ich mir dazu keine Gedanken gemacht. Im Nachgang muss ich sagen, dass es ein einmaliges Erlebnis ist, auf eine ganz besondere Art Karneval zu feiern und Menschen zu begeistern und an den Karneval heranzuführen.

Was nimmt man aus der Amtszeit mit, reift man an diesem Amt?

Ja, ich denke, jeder nimmt aus dieser Zeit als Prinz etwas mit. Ich konnte viele Dinge mitnehmen. Man gewinnt an Sicherheit im Umgang mit Menschen, man lernt viele unterschiedliche Menschen kennen und auch, wie man mit verschiedenen Menschen umgeht. Dies sind Erfahrungen, die auch beruflich von Nutzen sind. Auch extreme Situationen lernt man kennen, wie außerordentliche Freude oder auch Kritik, mit der man umgehen muss. Auch wird man mit diversen Eitelkeiten konfrontiert und lernt damit umzugehen, damit man niemanden verletzt.

Prinz und Hofstaat sind im Karneval viel unterwegs, sie leisten einen Dienst am Karneval. Kommt dabei das eigene Feiern zu kurz?

Da sehe ich zwei Aspekte. Während der Zeit, in der man von Veranstaltung zu Veranstaltung reist, um die Leute zu unterhalten und dazu beizutragen, dass es eine gute Veranstaltung gibt, ist es sicherlich eine Dienstleistung. Aber danach bin ich der Auffassung, und so haben wir es damals in meinem Hofstaat auch praktiziert, kann man ausgiebig feiern und die Zeit geniessen.

Einige aus Deinem Hofstaat sind noch immer aktiv im Rahmen der Carnevale, einer Veranstaltung, die Du nach Deiner Prinzenzeit ins Leben gerufen hast. Wie kam es zu dieser Idee?

Wir hatten ja in der Session so einiges gesehen und waren der Meinung, dass es noch nicht das Richtige für junge Leute gibt. Es gab den Sitzungskarneval, bei dem das Publikum nicht richtig dabei ist, unten im Saal sitzt und darauf wartet, dass auf der Bühne etwas passiert. Wir wollten etwas anderes machen und so ist als Gemeinschaftsidee die Carnevale entstanden. Wir wollten ursprünglichen Karneval und zwar aus einem Mix von Programm und Feiern.

Kritiker sagen „Carnevale ist Party, das ist kein Karneval“!

Man kann sicherlich an jeder Veranstaltung etwas kritisieren. Immerhin ist die Carnevale die Veranstaltung, bei der 100% der Besucher im Kostüm erscheinen. Am Anfang und am Ende werden Öcher Lieder gesungen und es treten auch immer wieder neue Gruppen auf, die aus dem vorangehenden Casting bei BMW-Kohl kommen. Carnevale ist kein alternativer Karneval. Wofür wir standen und heute noch stehen, ist das Ziel, junge Leute mit Hilfe moderner Elemente an den Karneval heran zu bringen.

 

Karneval wandelt sich, junge Leute wollen modernen Karneval feiern. Ist die Carnevale darauf die Antwort?

Das kann ich so nicht sagen. Ich bin organisatorisch nicht mehr so stark involviert und kann dies nicht sicher beurteilen.

Viele Vereine haben Probleme mit dem Nachwuchs. Im kommenden Jahr schaut der AKV auf 150 Jahre Tradition zurück. Wie bei anderen Vereinen sieht man beim AKV wenig junge Leute. Macht dir dieser Umstand Sorgen.

Ohne Zweifel! Ich sehe diesen Umstand als großes Problem für den Verein. Wenn der Verein weitere 150 Jahre existieren will, muss man sich Gedanken machen. Es gibt bestimmt zahlreiche junge Leute, die Interesse an diesem Verein haben. Wenn ich nur an die jungen Leute denke, die zurzeit die Carnevale organisieren, die würden gerne Mitglied werden, aber da muss man sich hinsichtlich der Höhe der Aufnahmegebühren Gedanken machen, ob diese für junge Menschen angemessen und erschwinglich sind. Man darf hier keine Hürden aufbauen, weil man sich sonst den Nachwuchs abschneidet.

Du bist Mitglied im AKV. Wo siehst Du den Verein in 11 Jahren?

Ich hoffe, er wird dann den gleichen Stellenwert haben, wie bisher. Ich bin da guter Dinge. Der AKV wird weiterhin die Prinzen stellen. Ich hoffe, der Orden „Wider den tierischen Ernst“ wird weiterhin seinen Stellenwert behalten. Wo man noch etwas tun könnte, wäre eine Veranstaltung für die Aachener Bevölkerung anzubieten. Man müsste dies natürlich wegen der schon jetzt bestehenden Veranstaltungsdichte im Einklang mit den Angeboten anderer Vereine organisieren.

Sicherlich ist bei der Nachwuchsförderung auch der AAK gefordert.

Ohne Zweifel, man sollte vielleicht einmal über eine Gemeinschaftsveranstaltung nachdenken, bei der man junge Menschen anspricht. Da sollten die Verein näher zusammenrücken und eine solche Veranstaltung auch unterstützen.

Wie sieht es aus, hat Dirk Courté persönlich noch karnevalistische Ambitionen?

Ich habe jedes Jahr karnevalistische Ambitionen, wenn ich zur Proklamation, zur Carnevale oder zur Tropigarde gehe. Ich habe viel im Karneval gemacht, die „Carnevale, „Kaffee ,Kids und Kokolores“ und jetzt nehme ich ein paar Jahre, was das Organisatorische betrifft,  eine Auszeit.

Was macht der Karnevalsprinz von 1997 heute?

Beruflich mache ich das gleiche wie damals, ich stecke meine ganze Kraft in unser Unternehmen, ich bin nach wie vor eng mit Aachen verbunden, mit dem ALRV und der Alemannia. Besonders wichtig ist mir Zeit für meine Familie, meine Frau und meine drei Söhne.

Dirk, vielen Dank für dieses Gespräch!