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Christophe Thouet, Modedesigner, 1985 Prinz Karneval
von Bad Aachen, entwirft und schneidert die Kostüme für Prinz und
Hofstaat 2008, ist in keinem Karnevalsverein Mitglied, aber, nach
eigenen Angaben dabei, wann und wo man ihn braucht. Initiierte den Thouet-Mundartpreis. |
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"karnevalinaachen.de"
fragte Christophe Thouet:
Ausbildung in
Paris - wie kommt man auf die Idee, eine Ausbildung in Paris zu
machen?
Damals in den 80-ziger Jahren war Paris die einzige Stadt, in der es
Schulen gab um in der Mode eine Kariere starten zu können. Paris war
damals Welthauptstadt der Mode bevor es in Mailand damit anfing. Die
einzige gute Schule, die es auf dem Gebiet der Mode gab, war die „
Ecole de la Chambre Syndicale de la Couture Parisienne“. Diese
Schule wurde 1929 von den Pariser Modehäusern gegründet um den
Nachwuchs für den eigenen Bedarf auszubilden. Jedes Modehaus hat
seine bestimmten Techniken, Chanel hat eine ganz bestimmte Technik,
Madame Grès ihre Plissee-Arbeiten, die Schule von Dior mit Ihren
besonderen Nähtechniken. Um auch in Zukunft qualifizierte
Mitarbeiter zu haben, gründeten die Modehäuser diese Schule.
Im Jahr 1985
warst Du Prinz Karneval in Aachen, wie kam es dazu, Du warst doch
noch in Paris mit Deiner Ausbildung beschäftigt?
Das lässt sich
erklären. Wir sind eine Aachener Familie und bei uns gibt es auch so
etwas wie „Familienbeschlüsse“, nach denen man sich richten muss.
Der AKV hatte unserer Familie angeboten den Prinz Karneval in diesem
Jahr zu stellen. Da ich karnevalistisch vorbelastet war, fiel die
Wahl auf mich.
Wo sind die
karnevalistischen Wurzel von Christophe Thouet?
Es ist wohl
die, seit Geburt bestehende Verrücktheit, die sich in der Schulzeit,
im Rhein-Maas-Gymnasium, fortsetzte. Ich war dort Klassensprecher
und Schülersprecher und organisierte und leitete die
Karnevalssitzung der Schule. Am Anfang, als ich das übernommen
hatte, fand diese Veranstaltung an einem Tag statt und dauerte eine
Stunde. Wir gründeten dann einen Elferrat und organisierten das
Programm mit den einzelnen Klassen und dem Schulorchester ohne
fremde Hilfe.
Im zweiten Jahr gab es dann Karnevalssitzungen an drei Tagen, die
Aula war ausgebucht und als ich die letzte Sitzung, im Jahr meines
Abiturs leitete, dauerte die Sitzung 6 Stunden und wir zählten 795
Besucher. Im Jahr nach meinem Abitur, ich war schon in Ausbildung in
Paris, bat mich die Schulleitung noch einmal die Sitzung zu leiten.
Diese Sitzung war dann Grottenschlecht weil ich den Bezug zur Schule
wohl schon verloren hatte.
Du warst ein
Karnevalsprinz, der sein Kostüm selbst entworfen und geschneidert
hat.
Jein, ich
hatte gute Verbindungen zum Theater und hatte Heinz Vonderhagen, der
Gewandmeister war, kennen gelernt. Heinz Vonderhagen hatte immer die
Kostüme für die Prinzen gemacht. Wir haben dann mein Kostüm
gemeinsam entworfen und angefertigt.
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