Ihre Karnevalsgesellschaft organisiert die beliebte
Openair-Veranstaltung zu Weiberfastnacht am Jonastor. Wie erklären
Sie sich den außergewöhnlichen Erfolg?
Das ist eben eine
Veranstaltung, die schon allein schon durch die Örtlichkeit klein
und gemütlich gehalten wird auf diesem Burtscheider Platz vor dem
Jonastor. Sie ist auch über die Jahre gereift, man hat ganz klein
angefangen und es ist immer mehr geworden. Wie ich bereits anfangs
sagte sind dort ruhige Karnevalisten und es kommt selten zu
Ausschreitungen oder Schlägereien. Hinzu kommt, dass dort auch die
Oma mit dem Stöckchen steht und wenn da ein Junge ist, der sich
nicht benehmen kann, dann sorgen die Damen schon selbst dafür, dass
dort Ruhe bleibt.
Bei der
Openair-Veranstaltung wird alljährlich ein besonderer Orden
verliehen. Welche Bedeutung hat dieser Orden und wer bekommt ihn?
Der Orden nennt sich
"Orden der närrischen Burtscheider Fußgängerzone" und wird an
Personen oder Institutionen verliehen, die sich um die
Openair-Veranstaltung verdient
gemacht haben. Es handelt sich jeweils um ein Unikat des Ordens, der
speziell auf den
Ordensträger zugeschnitten ist. Gestiftet und hergestellt wird
dieser Orden in der
Goldschmiedewerkstatt Maahsen-Mallmann von Ursula Maahsen. der
Vorstand der
Spritzemänner entscheidet über den jeweiligen Träger.
Im Frisörgeschäft des Ex-Prinzen Hubert Pauquet (Kapellenstr.)
kann man zur Karnevalszeit den jeweiligen Hofstaat seiner Tollität
als Miniaturgruppe bewundern. Sie gestalten diese Figuren. Was hat
Sie dazu bewegt?
Das hat in meinen Kindertagen angefangen. Damals kannte ich von
Karneval nur den Kinderzug und den Rosenmontagszug. Meine Eltern
waren nicht dir großen Karnevalisten und daher konnte ich nie zu
Sitzungen oder anderen Karnevalsveranstaltungen gehen.
Ich fing dann an mir zu Hause Figuren zu bauen und für mich auf
diese Weise den Karneval zu feiern. Die Figuren wurden immer
spezieller und irgendwann habe ich dann diese Figuren originalgetreu
nachgebaut bis hin zu dem, was man heute bei Hubert Pauquet im
Schaufenster sehen kann.
Was geschieht am Ende der "Tollen Tage" mit diesen Figuren?
Das Gros der Figuren kommt zu mir nach Hause in einen
Vitrinenschrank, und Prinz und Hofstaat werden als kleines Geschenk
von mir dem scheidenden Prinzen überreicht.
Gibt es eine Persönlichkeit des Aachener Karnevals, mit der Sie
sich einmal gerne über Karneval unterhalten möchten?
Durch meine Aktivitäten im Karneval hatte ich schon viele Gespräche
mit karnevalistischen Persönlichkeiten führen können, aktuell würde
ich mich gerne mit Dieter Bischoff unterhalten. Das ist ein Mann, der auch versucht im Aachener
Karneval mit dem AKV etwas zu bewegen. Ich würde mich auch gerne mit Ihm über
den AKV unterhalten. Ich sehe den AKV auch als großen Vertreter des
Aachener Karnevals nach außen hin und würde auch mal als kleiner
Karnevalist mich über positive und weniger positive Dinge
austauschen.
Was erwarten Sie von einem Karnevalsportal im Internet?
Ich erwarte, das es eine große Fächerung ist von großen und
kleinen Karnevalsvereinen, von organisiertem und unorganisiertem
Karneval ist, kurzum, es muss sich jeder hier wieder finden.
Wir trafen
Axel Wichterich bei van den Daele
, im Traditionshaus
"Alt Aachener Kaffeestuben".
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